Eine Krebserkrankung verändert vieles – auch das Erleben von Körper, Nähe und Sexualität. Müdigkeit, Schmerzen, Operationen oder hormonelle Umstellungen können dazu führen, dass Intimität plötzlich Unsicherheit auslöst. Sexualität ist jedoch kein Luxus – sie ist Teil der Lebensqualität und darf ihren Platz auch nach einer Erkrankung behalten.
In der sexualtherapeutischen Begleitung geht es darum, Körper und Seele wieder als Verbündete zu erleben. Betroffene lernen, die eigene Sexualität neu zu entdecken, mit Veränderungen umzugehen und sich in ihrer Körperlichkeit wieder sicher zu fühlen.
Therapeutischer Ansatz
Die Sexualtherapie in der Psychoonkologie verbindet psychotherapeutische, körperorientierte und partnerschaftliche Elemente. Je nach Bedarf kann sie einzeln oder als Paar durchgeführt werden.
Ziele der Therapie:
• Wiederentdeckung von Nähe und Intimität
• Umgang mit Lustverlust, Schmerzen oder hormonellen Veränderungen:
• Förderung eines positiven Körperbildes
• Kommunikation über Bedürfnisse und Grenzen
• Stärkung der Beziehung und Lebensfreude
Therapiestruktur (6–8 Sitzungen)
Ein klarer Rahmen unterstützt den therapeutischen Prozess.
Beispielhafter Ablauf:
- Diagnostik & Gespräch über Veränderung der Sexualität
- Psychoedukation & Enttabuisierung - Verstehen, was im Körper passiert
- Kognitive und emotionale Arbeit - Selbstakzeptanz, Mitgefühl, Sicherheit
- Kommunikation & Partnerschaft - Nähe neu gestalten
- Körperorientierte Übungen / Sensate Focus - Wahrnehmen, Berühren, Fühlen
- Medizinische Aspekte & Alltagshilfen
- Paarmodule (optional) - Beziehung und Zärtlichkeit neu entdecken
- Integration & Follow-up - Bilanz, Stabilisierung, Perspektive